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AutorenbildM.Sc. Tobias Wagner

Energieberatung: Kosten, Nutzen und Fördermöglichkeiten im Überblick - Special: Hamburg



Die Energiewende im Gebäudesektor ist für Deutschland von großer Bedeutung und betrifft Hauseigentümer, Mieter und Unternehmen gleichermaßen. Angesichts steigender Energiepreise und der Herausforderung des Klimaschutzes lohnt es sich, Energieeffizienzmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Doch wie kann eine Energieberatung dabei helfen, Kosten zu sparen, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern - und dabei von Förderungen zu profitieren? In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über Kosten, Nutzen und Fördermöglichkeiten, die mit einer professionellen Energieberatung verbunden sind – mit zusätzlichem Fokus auf die Angebote der Stadt Hamburg.



1. Warum Energieberatung?



Energieberatung ist mehr als ein reiner Kostenfaktor – sie hilft, langfristige Einsparpotenziale zu identifizieren und umweltbewusste Entscheidungen zu treffen, die schnell Kosten einsparen. Die Beratung umfasst typischerweise eine umfassende Analyse des Energieverbrauchs, die Bewertung des (energetischen) Gebäudezustands sowie Empfehlungen für energiesparende Maßnahmen - durch angepasstes Nutzungsverhalten, geringinvestive Anpassungen oder (Teil-)Sanierungskonzepte. Ein qualifizierter Energieberater kann dabei helfen, den Energieverbrauch gezielt zu senken und gleichzeitig den Wohnkomfort Ihres Hauses zu steigern. In vielen Fällen amortisieren sich Sanierungsmaßnahmen durch niedrigere Energiekosten innerhalb weniger Jahre - dank attraktiver Förderangebote umso rascher.




2. Kosten und Nutzen der Energieberatung


Die Kosten für eine Energieberatung variieren je nach Umfang und Art der Leistungen. Eine umfassende Vor-Ort-Beratung für ein Einfamilienhaus kann sich im Bereich von etwa 900 bis 1.400 Euro bewegen. Allerdings wird die Beratung durch attraktive Förderprogramme des Bundes, über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), finanziell unterstützt. Die aktuelle Förderung deckt 50 % des förderfähigen Beratungshonorars. Für Ein- oder Zweifamilienhäuser liegt der maximale Zuschuss bei 650 Euro, während bei Wohngebäuden mit drei oder mehr Wohneinheiten bis zu 850 Euro gewährt werden, was den Zugang zur Beratung deutlich erleichtert.


Der Nutzen liegt auf der Hand: Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP), der durch eine professionelle Energieberatung erstellt wird, bietet eine klare Struktur für zukünftige Modernisierungsmaßnahmen. Er stellt sicher, dass alle Schritte aufeinander aufbauen und Sie von Förderungen, Energieeinsparungen und einem gesteigerten Immobilienwert profitieren. Dabei werden auch bauliche Sanierungsinveralle berücksichtigt, um den optimalen Zeitpunkt für jede Maßnahme zu bestimmen.




3. Fördermöglichkeiten in Hamburg



Hamburg bietet eine Vielzahl von Angeboten für Menschen, die ihre Immobilie energetisch optimieren wollen. Hierzu zählen:



- Die Hamburger Energielotsen sind eine Kooperation der Handwerkskammer Hamburg, der Verbraucherzentrale Hamburg und der ZEBAU GmbH. Sie bieten unabhängige und kostenfreie Energieberatungen für Privatpersonen und Unternehmen an. Die Beratung umfasst Themen wie energiesparendes Bauen, Modernisieren und Wohnen.

  • Telefonische Beratung: Unter der Nummer 040 / 248 32 250 (für Privatpersonen) oder 040 / 248 32 252 (für Gewerbetreibende) können Sie eine Erstberatung erhalten. 

  • Persönliche Beratung: Nach Vereinbarung sind persönliche Gespräche möglich, beispielsweise im EnergieBauZentrum am ELBCAMPUS oder in der Verbraucherzentrale Hamburg. 

  • Vor-Ort-Checks: In bestimmten Fällen bieten die Energielotsen auch Beratungen direkt bei Ihnen zu Hause an, um individuelle Lösungen zu erarbeiten.


- Neben den Hamburger Energielotsen bietet die Verbraucherzentrale Hamburg Energieberatungen an. Dank öffentlicher Förderung kosten diese Beratungen maximal 30 Euro. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei.


Für eine detaillierte Planung von Sanierungsmaßnahmen steht der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) zur Verfügung, der von zertifizierten Energieberatern erstellt wird. Dieser wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit bis zu 80 % des Beraterhonorars gefördert. Bei anschließender Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen können Sie zusätzlich einen iSFP-Bonus von 5 % erhalten.



4. Wie profitieren Sie von einer geförderten Energieberatung?



Ein geförderter Sanierungsfahrplan kann Ihr Energieeinsparpotenzial aufzeigen und Maßnahmen empfehlen, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll sind. Durch die Nutzung von Fördermitteln senken Sie die Investitionskosten und erhöhen die Rentabilität der Maßnahmen. Dies ist besonders interessant für Eigentümer älterer Gebäude, da sie oftmals einen hohen energetischen Nachholbedarf haben. Somit ist eine solche Beratung ein idealer Einstieg, um sich langfristig unabhängiger von schwankenden Energiepreisen zu machen.




5. Fallbeispiel


Die energetische Sanierung eines Einfamilienhauses aus den 1970er Jahren auf den Standard eines Effizienzhauses 85 (EH85) wird den Energieverbrauch des Gebäudes erheblich senken. Auch das Nutzungsverhalten trägt seinen Teil bei. Folgende Faktoren tragen zur Verbrauchssenkung bei:


Typische Einsparpotenziale durch energetische Sanierungen:
  • Wärmedämmung der Gebäudehülle: Verbesserte Dämmung von Dach, Außenwänden und Kellerdecke kann die Heizlast erheblich reduzieren.

  • Fenster- und Türenaustausch: Moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung sorgen für geringere Wärmeverluste.

  • Modernisierung der Heizungsanlage: Eine moderne Heizung mit effizienter Technik (wie z.B. Wärmepumpe) kann den Primärenergiebedarf drastisch reduzieren.

  • Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung: Diese Systeme verbessern die Energieeffizienz, indem sie Wärme aus der Abluft zurückgewinnen.

Insgesamt können diese Maßnahmen den Energieverbrauch typischerweise um 50-70 % gegenüber dem unsanierten Zustand senken. Im konkreten Fall hängt der Einsparungseffekt natürlich stark von den spezifischen baulichen Bedingungen und dem Zustand des Hauses vor der Sanierung ab.


Einfluss des Nutzerverhaltens:

Das Nutzerverhalten hat einen erheblichen Einfluss auf den tatsächlichen Energieverbrauch, selbst nach einer energetischen Sanierung. Faktoren, die hier eine Rolle spielen, sind:

  • Lüftungsverhalten: Häufiges und langes Stoßlüften oder dauernd gekippte Fenster werden zu größeren Energieverlusten führen.

  • Heizgewohnheiten: Die individuelle Wahl der Raumtemperatur beeinflusst den Energieverbrauch stark. Schon eine Senkung der Raumtemperatur um 1 °C kann den Energieverbrauch um etwa 6 % verringern.

  • Nutzung von Haushaltsgeräten: Energieeffiziente Geräte und deren bewusste Nutzung tragen ebenfalls zur Gesamtbilanz bei.

Zusammenfassung: Die energetische Sanierung auf den EH85-Standard kann den Energieverbrauch eines Hauses aus den 70er Jahren erheblich senken, typischerweise um bis zu 50-70 %. Das Nutzerverhalten bleibt jedoch ein wesentlicher Einflussfaktor und kann den erreichten Einsparungseffekt verstärken oder vermindern.



Fazit



Eine Energieberatung ist eine lohnende Investition in die Zukunft Ihrer Immobilie. Mit den kostenfreien und geförderten Angeboten der Stadt Hamburg und den zahlreichen bundesweiten Förderprogrammen stehen Ihnen effektive Wege offen, um Kosten zu sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Lassen Sie sich beraten und profitieren Sie von den vielfältigen Vorteilen, die Ihnen eine professionelle Energieberatung bietet.



Haben Sie Fragen zu den Fördermöglichkeiten oder möchten Sie mehr über die Energieberatung in Hamburg erfahren? Wir stehen Ihnen gerne mit weiteren Informationen zur Verfügung!




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